Naturwunder Sandsteinfelsen in den Nordvogesen

Bizarr geformte Sandsteinkliffs, die von der Sonne angestrahlt, in Rosa und Orange leuchten: Das erwartet man üblicherweise in den Nationalparks in Arizona oder Colorado in den USA. Doch mitten in Europa an der Französisch-Deutschen Grenze befindet sich eine einzigartige Landschaft mit Mittelgebirgen und Bergwäldern, Flüssen, an die hundert Burgen und beeindruckenden Sandsteinformationen. Diese Landschaft wurde von Wind und Wetter geformt und ist 200 Millionen Jahre alt: Das UNESCO Biosphärenreservat Pfälzer Wald und nördliche Vogesen.

verwitterter Sandstein, Burg Falkenstein

Die nördlichen Vogesen befinden sich westlich des Rheins im Nordosten Frankreichs. Sie sind nicht identisch mit den hohen Vogesen weiter südlich. Die nördlichen Vogesen sind Ausläufer des Mittelsgebirges im Alsace. Der regionale Naturpark Nordvogesen existiert seit 1976. Es ist eine besondere Region mit einem unglaublichen Artenreichtum. 65% der Region sind waldbedeckt.

Eine große Attraktion sind die Burgen, die sich oft auf Aussichtspunkten befinden. Diese liegen auf Hügeln oft mit einem beeindruckenden Rundumblick und hier finden man den typischen rotbraunen Sandstein der französischen Vogesen. Es ist ein Sandstein mit mittelgroßen Körnern und eingeschlossenen Steinen, der eine große Rolle beim Bau von Kathedralen und Gebäuden spielte. Dieses Material ist von Wind und Wetter geformt. Das Interessante ist, dass die Sandsteingebilde ständig ihr Aussehen ändern, je nach Sonnenstand oder Lichtbedingungen. Das macht sie zu großartigen Motiven für Fotografen. Auch für alle, die sich für Geologie oder Ergeschichte interessieren, sind sie ein spannendes Thema. Der Regionalpark war 2009 Gewinner der Eden-Competition.

Burg Falkenstein: Mittelalterliches Erbe und großartiger Aussichtspunkt

Die Burg Falkenstein ist ein hervorragendes Ziel: Es ist die gut erhaltene Ruine einer Burg in der Kommune Philippsborg im Mosélle Department. Nach einem ca. 20 minütigen Fussmarsch vom Parkplatz aus erreicht man eine großartige Aussicht, man sieht die Ruinen einer einst großen mittelalterlichen Befestigung und die beeindruckenden Sandsteinformationen.

Der Sandsteinfelsen war tatsächlich Teil der Ritterburg. Die Erbauer schürften Keller und Räume in den Felsen. Die Burg wurde 1127 erbaut und im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Jedoch gibt es immer noch eine Menge zu sehen.

Ein Raum, der in den Sandsteinfelsen gegraben wurde.



In den nördlichen Vogesen gibt es auch einen Platz, der “Little Colorado” genannt wird, der Altschloßfelsen in Poppeviller in den Pays de Bitche, ein langgezogenes Sandsteinriff. Das deutsche Pendant zu den nördlichen Vogesen ist das Dahner Felsenland im Pfälzerwald. Touristen, die Frankreich und diese Region besuchen, können sich im “Maison du Parc” in Little Pierre, einer zauberhaften Kleinstadt mit einem beeindruckenden Schloß informieren. Der Tourismus hier ist sehr wichtig: Sowohl die Kommunen wie auch andere Institutionen, zum Beispiel der Club Vosgien unternahm eine Menge Anstrengungen interessierte Besucher zu informieren:

Züge halten in Sarrebourg und Saverne (an der TGV Strecke Paris-Strasbourg). Wichtige Zentren sind Bitche und Sarreguemines. Die nördlichen Vogesen sind auch nicht weit von Saarbrücken entfernt. Die Region ist eine bekannte Wanderregion mit Weitwanderwegen. Auch zum Radwandern eignen sich die Nordvogesen.

In den Nordvogesen herrscht ein halb-kontinentales Klima mit trockenen und heißen Sommern und kalten, schneereichen Wintern. Wie anderer Regionen auch litt die Region unter der Dürre und den Hitzewellen in den Jahren 2018 und 2019.