Sturmserie im März 2019

Nach einigen außergewöhnlich warmen Tagen im Februar 2019 mit einem konstanten Hochdruckgebiet über Mitteleuropa wurde das Wetter dynamischer. Der Jetstream verlagerte sich direkt über Europa und eine Serie von Tiefdruckgebieten erreichte den Kontinent. In der Folge wurde für einige Tage sehr windig. Auch Unwetter mit den beiden schweren Stürmen Eberhard und Bennet (in England als Freya bekannt) und sogar einem Tornado in der Eifel waren dabei. In Deutschland, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, Frankreich und der Schweiz führten extreme Windböen zu enormen Schäden. Nach einer Schätzung kam es alleine in Deutschland zu einem Versicherungsschaden in Höhe von 800 Millionen Euro. Züge mussten gestoppt werden und der Zugverkehr kam für fast einen Tag in Nordwestdeutschland zum Erliegen.

Sturm Eberhard erreicht am 10. März 2019 Oberbayern mit Windstärke 10

Der turbulente Himmel mit interessanten Wolkenmustern ermöglichte einige beeindruckende Bilder der Stürme. In Europa und ganz besonders Deutschland wurde der Wetterwechsel begrüsst, da Regen dringend benötigt wird. Die extreme Dürre des letzten Jahres ist immer noch ein Problem für viele Regionen. Insbesondere Waldregionen brauchen noch viel Regenwasser, um sich von der Trockenheit zu erholen. Es gab tatsächlich einigen Regen, aber es müsste noch viel Regen in den nächsten Monaten geben, um den Wasserhaushalt wieder auszugleichen. Die letzten Februarwochen haben schon eine neue Dürre für 2019 befürchten lassen, als das Wetter für einige Zeit viel zu warm und viel zu trocken für die Jahreszeit war.

Stürme im März sind völlig normal. Daher war diese Wetterepisode keine Ausnahme von der Regel. Interessant war allerdings schon, wie lange der Wind am Stück blies. Deshalb kamen auch hier Fragen auf, ob es sich um ein normales Wetter handelt. Ehrliche Antworten sind dabei schwierig.

Die wachsende Anzahl von Wetteranomalien aufgrund des Klimawandels während der letzten Jahre haben zurecht zu einer höheren Sensibilität gegenüber ungewöhnlichen Wettererscheinungen geführt. Doch das Wetter ist stets wie ein großes Drama. Es gibt eine Unzahl von Extremen. Die Forscher brauchen lange Messreihen, um echte Anomalien und ungewöhnliche Wettertrends zu identifizieren.

Europa wird seit über 30 Jahren von Winterstürmen getroffen. Der zerstörerischte Sturm ereignete sich 1989/90. Versicherungen sind alarmiert wegen der steigenden Kosten durch Sturmschäden. Da die Sturmereignisse für sich genommen relativ selten sind, sind noch genauere Studien erfordlich. Der englische Wetterdienst veröffentlichte kürzlich eine Studie mit den wichtigsten Erkenntnissen.

Die Sturmserie zeigte einige interessante Entwicklungen. Meistens kam der Wind aus Westen, manchmal aus Südwesten. In Oberbayern bestand dabei zeitweise eine sehr gute Fernsicht. Die Alpen war klar und deutlich zu sehen.

Wellen schlagen an den Strand. Zugleich sieht man die Berge klar und deutlich am Samstag, den 16. März am Ammersee.

Am Ende der Sturmserie gab es Schneeschauer und Graupel. Kurz vor Sonnenuntergang führte das zu interessanten Farbspielen am Himmel.

In der Folge von Sturm Eberhard zog eine Kaltfront über das Land. Die Temperaturen fielen und kleine Graupel- und Schneeschauer wurden in Oberbayern von der untergehenden Sonne beleuchtet.

Blick auf eine Schauerwolke, die im Süden über dem Bayerischen Oberland vorbeizog.

Die Stürme führten zu hohen Wellen auf den Bayerischen Seen. Auf der Ostseite des Ammersees landete jede Menge Treibholz. Das war ein wirklich ungewöhnlicher Anblick, denn am See sah es auf einmal aus wie an einem Ostseestrand.

Bayerischer See mit Wellen durch den langanhaltenden Sturm.

Nach dem 18. März beruhigte sich das Wetter. Ein Hochdruckgebiet brachte einige Tage kaltes, aber sonniges Wetter in den Süden Deutschlands.